auf den Kunstpreis des Lions Club Basel (1954-2024)
Bestimmt ist der Kunstpreis des Lions Clubs Basel die älteste kulturelle Acitvity eines Schweizer Service Clubs. In ihren nunmehr siebzig Jahren hat sie schon mehrere kultur- und gesellschaftspolitische Umwälzungen überstanden – und in den 1990ern einen mehrjährigen Unterbruch überlebt. Heute aber prosperiert unser Lions Kunstpreis und findet auch im Kreis seiner Club-Mitglieder grosse Akzeptanz.
1. Die Anfänge
Die genauen Hintergründe, welche 1954 die Mitglieder des vier Jahre zuvor gegründeten Lions Clubs Basel zur Etablierung eines Kunstpreises animierten, können wir nur erahnen. Ähnliche Vorbilder für ein solches Vorhaben dürfte es damals kaum gegeben haben. Mit Sicherheit wissen wir, dass L Arnold Voegelin (1910-1988) der Spiritus Rector dieses besonderen Activity-Projekts war und den Kunstpreis auch während Jahren prägte. Arnold Voegelin, ein Riehener, war damals Direktor der Schweizerischen Volksbank in Basel. Nach seiner Berufung zum Generaldirektor mit Sitz in Bern bekleidete er während Jahren als Vorstandmitglied der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK) das Amt des Quästors. Der erste Präsident der Kunstpreis-Kommission war also durchaus künstlerisch interessiert.

Preisübergabe an Marco Richterich durch Preisgründer Arnold Voegelin. Foto: Aus der Festschrift zum 50-Jahre Jubiläum

Duplikat des Gründungs-Charter des Klions Club Basel. Foto: Aus der Festschrift zum 50-Jahre Jubiläum
2. Die Ausrichtung
Bereits mit ihren allerersten Preisvergaben setzte die Kunstpreis-Kommission in ihrer Funktion als Jury gewisse Modalitäten fest, die für unseren Kunstpreis auch heute noch Geltung haben:
- Er verfolgt einen breiten Kunstbegriff: Neben Vertretern der Bildenden Kunst wie Malerei, Bildhauerei, Szenografie, Fotografie, Karikatur oder Videokunst sowie Design werden auch Exponenten der Sparte Musik ausgezeichnet, nämlich Komponisten sowie Sänger und Instrumentalisten. Im Bereich der Darstellenden Künste sind Tanzschaffende und Performancekünstler sowie Schauspieler zu nennen. Die Literatur rundet die Spartenvielfalt des Preises ab.
- Der Kunstpreis versteht sich klar als Instrument der Nachwuchsförderung: Die überwiegende Anzahl der Ausgezeichneten ist bei der Preisübergabe zwischen 25 und 45 Jahre alt.
- Schliesslich soll der Lions Kunstpreis eine Auszeichnung für Kulturschaffende mit einem starken Bezug zur Region Basel sein als deren Herkunfts- resp. Wirkungsort.
3. Die Preisträgerinnen und Preisträger
Im Rückblick kann festgehalten werden, dass die Kunstpreis-Kommission bei der Auswahl ihrer Preisträger (resp. ihrer weniger zahlreichen Preisträgerinnen) in den allermeisten Fällen eine gute Hand bewies. Sehr viele der von ihr Ausgezeichneten waren später erfolgreich und verfolgten eindrückliche künstlerische Karrieren. Dies schlägt sich auch in ihren häufigen Lexika-Einträgen, sei es auf Wikipedia oder in fachspezifischen Lexika wie dem Lexikon zur Kunst in der Schweiz (SIKART), dem Theaterlexikon der Schweiz (TLS) oder dem Historischen Lexikon der Schweiz (HLS). Da der Lions Kunstpreis als Nachwuchs-Förderpreis gedacht ist, erstaunt nicht, dass er in den meisten Fällen die jeweils erste Auszeichnung war, welche einem Kulturschaffenden zugesprochen wurde.
Die erste Frau, die mit dem Lions Kunstpreis ausgezeichnet wurde (nämlich im Jahr 1958), war auch die einzige Person in der nunmehr gut siebzigjährigen Geschichte des Preises, welche nicht Künstlerin war, sondern Wissenschaftlerin. Der Ägyptologin Prof. Ursula Schweitzer (1916-1960) war leider kein langes Forscherleben vergönnt, da sie bloss vierundvierzigjährig verstarb. Gleichwohl gilt sie als Begründerin der Ägyptologie in der Deutschschweiz.

Die Ägyptologin Ursula Schweitzer. Pionierin ihres Fachs und als Preisträgerin. Foto: Wikimedia, CC BY-SA 4.0
4. Ein Zwischenspiel Neuanfang um die Jahrtausendwende
Eine besondere Auffälligkeit in der Geschichte des Kunstpreises bildet die eingangs erwähnte Durststrecke in den neunziger Jahren. Die Erwartungen der Mitglieder eines «gut bürgerlichen» Service-Clubs und die Vorstellungen einer selbstbewussten Künstlerschaft waren immer weniger in Einklang zu bringen. Die Veränderungen, welche die politischen Bewegungen von 1968 und von 1980 in die Gesellschaft getragen hatten, waren nicht mehr zu übersehen. Dass in dieser schwierigen Phase zwar die Sinnfrage gestellt wurde, nicht aber gleich ein endgültiger Verzicht auf den Preis beschlossen wurde, ermöglichte nach einer Pause zwischen 1991 und 1996 das Wiederaufleben der Idee eines clubeigenen Kunstpreises. Ein modifiziertes Konzept – nun nicht mehr mittels Förderung einer Einzelperson mit einem gewissen «Konfliktrisiko», sondern eines Projekts mit mutmasslicher «Akzeptanzgarantie» – sollte bei den Clubmitgliedern die alte Liebe zu ihrem Kunstpreis wiedererwecken. Dies gelang mit einer Fotoausstellung zu Jakob Burckhardt im Architekturmuseum Basel im Jahr 1997 und dann ab 2000 im Rahmen einer mehrjährigen Kooperation mit der dem Studiengang Bildende Kunst der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel.

Bild aus der Ausstellung «Das Italien Jakob Burckhardts». S. Pietro, Blick gegen Engelsburg, Rom. Foto: Paolo Rosselli
Anlässlich seines 50-Jahr-Jubiläums im Jahr 2000 ermöglichte der Club mit einem auf Fr. 20’000 verdoppelten Beitrag (den die Lions mit einem Verzicht auf den Kunstpreis 1999 «angespart» hatten) der HGK eine Doppelausstellung mit dem Titel «Bonjour/Bonsoir – Kunst und Alltag». Die Studierenden realisierten im damaligen U-Shop unter dem Centralbahnplatz und auf dem Vorplatz des damals neuen Peter Merian Platzes je eine ganz unterschiedliche Ausstellung, die während ihrer Laufzeit (31. März – 8. April 2000) von einem Rahmenprogramm begleitet wurden. Ausstellung und Begleitprogramm waren Höhepunkt und Schlusspunkt einer mehrmonatigen Vorbereitung im Rahmen des Studiengangs Bildende Kunst.

Glashäuser der Installation «Siedlung» der HGK im Rahmen der Ausstellung Kunst und Alltag «Bonjour/Bonsoir». Foto: HGK Basel

Die Installation «U-Shop» der HGK im Rahmen der Ausstellung Kunst und Alltag «Bonjour/Bonsoir». Foto: HGK Basel

Die Installation von Ganz und Blum und der HGK auf dem«Stücki» als Teil des Rahmenprogramms der Ausstellung Kunst und Alltag «Bonjour/Bonsoir». Foto: HGK Basel
In den Folgejahren – von 2001 bis 2007 – setzte die Kunstkommission ihre Zusammenarbeit mit der HGK fort. Der «Kunstpreis» bestand nun in der Finanzierung jährlicher Broschüren der Diplomklassen des Studiengangs Bildende Kunst in der Verantwortung der Dozierenden (Renée Levi, Muda Mathis, Sibylle Omlin, René Pulfer, Ursula Sinnreich und Jürg Stäuble). Die Überlegung dahinter war, dass die Diplomanden mit einer solchen Broschüre einen ersten gedruckten Leistungsausweis auf ihre künftige Karriere als Kunstschaffende mitnehmen konnten. Auf diese Weise konnten einige Dutzend junge Künstlerinnen und Künstler vom Lions Club Basel profitieren.
Aber in dieser Form als Druckkostenzuschuss oder Subventionsvergabe brachte der Preis mit der Zeit dem Club und seiner Kunstkommission auch nicht mehr so richtig Befriedigung. Denn es fehlten nun etwas Salz und Pfeffer – eine Prise Brisanz halt. Mit der Rückkehr zur früheren Form der Auszeichnung von talentierten Einzelpersonen seit 2008 signalisiert die Kunstkommission die Wichtigkeit eines profilierten Kunstpreises für einen bestandenen Serviceclub in Basel, einer Stadt wo Kunst und Kultur omnipräsent sind.
5. Der Jurierungsprozess
Wie die Entscheidungsfindung bei der Auswahl der Preisträger in früheren Jahren ablief, können wir heute nicht mehr genau rekonstruieren. Gewiss gaben die jeweiligen Kommissionspräsidenten dem Kunstpreis ein individuelles Gepräge. Nach dem Gründungspräsidenten L Arnold Voegelin waren dies:
L Karl Bernhard (Universitätsprofessor für Chemie), L Hans-Peter Schär (Finanzchef der Ciba Geigy), L Guido Doppler (Architekt ETH), L Hans Peter Hort (Grafiker und Werber), L Matthias L. Schilling (Ingenieur und Unternehmer), L Jean-Christophe Ammann (Direktor der Kunsthalle Basel), L Silvio Borner (Universitätsprofessor für Nationalökonomie), L Tom Koechlin (Architekt ETH), Sam Keller (Direktor Fondation Beyeler), Matthias Hagemann (Verleger) und heute Bernhard Lang (Goldschmied).
In den letzten Jahren hat sich eingebürgert, dass sich die Kommission (die übrigens durch den Vereinsvorstand gewählt wird) zuerst auf eine Kunstsparte einigt, in welcher der oder die nächste Preisträger/in gekürt werden soll. Aufgrund von Namensvorschlägen aus der Runde der Kommissionsmitglieder sowie von Vorschlägen von spartenaffinen Experten wird eine Longlist erstellt. In mehreren Evaluationsschritten bestimmen dann die Kommissionsmitglieder den nächsten Preisträger.
Die Jury legt heute grössten Wert darauf, ihre Auswahl völlig unabhängig zu treffen. Ihren Wahlentscheid muss sie sich auch nicht durch den Vereinsvorstand genehmigen lassen. Ähnlich strikte wird die Geheimhaltung des Preisträgernamens bis zum Anlass der Preisübergabe gehandhabt.
6. Das Drum und Dran mit Preissumme und Übergabefeier
Ein Preis – ein «Award» – ist nicht nur ein Preis, sondern hat auch seinen Preis. Die Dotierung des Lions Kunstpreises belief sich anfänglich auf 2’000 Fr., wurde ab 1961 auf 3’000 Fr. resp. ab 1966 auf 4’000 Fr. angehoben. Später belief sich die Preissumme während eines längeren Zeitraums auf 5’000 Fr. und beträgt nun seit einigen Jahren 10’000 Fr. (wodurch mit dieser nominalen Verfünffachung gerade mal die in den letzten siebzig Jahren angelaufene Teuerung ausgeglichen wird).
Einen weiteren Kostenpunkt bedeutet der Anlass zur Preisverleihung. In den ersten Jahrzehnten seines Bestehens brillierte der Lions Club Basel mit Bällen resp. schicken Ladies’ Nights. Diese bildeten jeweils den gediegenen Rahmen für die Übergabe der Preissumme und der gedruckten Preisurkunde an die Preisträger. Fotografien dieser Anlässe überliefern Bilder von Preisträgern in dunklem Anzug und mit Krawatte. Der Preisträger des Jahres 1957, der Schriftsteller Herbert Meier (1928-2018) wusste seine Eindrücke über die Basler Lions in folgende Worte zu packen: «Sie wissen nicht nur Preise zu stiften, sondern sie verstehen es auch, sie zu überreichen.» Längst aber hat sich unser Club von der «guten alten Zeit» mit solchen Förmlichkeiten verabschiedet. Der sog. Kunstanlass ist zwar weiterhin ein wichtiger Fixpunkt innerhalb des Jahresprogramms, und er findet auch heute im Beisein unserer Partnerinnen statt. Laudatio und Preisurkunde sind aber weniger förmlich gestaltet, und im Zeitalter des bargeldlosen Zahlungsverkehrs hat man sich auch nicht mehr um den berühmten Briefumschlag zu kümmern.

Die Verleihung des Lions Kunstpreises, 1968. Foto: Lions Basel, aus dem Buch zum 50-Jahre Jubiläum

Die Verleihung des Lions Kunstpreises im Atelier von Preisträger Matteo Gonet, 2022. Foto: Benno Schubiger

Die Verleihung des Lions Kunstpreises an Jan Bachmann in einer Basler Kellerei, 2023. Foto: Lions Basel
Dafür hat sich die Kunstkommission vor einigen Jahren vorgenommen, die Preisfeier jeweils an einer besonderen Örtlichkeit durchzuführen, die für die Teilnehmenden einen Erlebniswert hat. Mit der Wahl wenig bekannter Locations oder neu gestalteter Kulturorte in Basel sollen unseren Clubmitgliedern neue Horizonte eröffnet werden. Wenn möglich ist die Anlassform auf das Thema der auszuzeichnenden Kunstsparte ausgerichtet; der räumliche Rahmen soll den Preisträgerinnen resp. den Preisträgern die Gelegenheit zur besonderen Präsentation ihrer Kunst geben – und zur Dankabstattung für die Überreichung dieses Preises: mit einer Tanzperformance im stillgelegten Wasserreservoir, einem Cembalokonzert in der «Blinden Kuh», einer Modeschau in der Kunsthochschule etc.
7. Woran wir arbeiten sollten: Kommunikation!
«Die Kunstpreisverleihungen an den Ladies’ Nights waren, speziell in den ersten etwa 20 Jahren des Clublebens, gesellschaftliche Anlässe erster Güte, über die in den Lokalblättern ausgiebig und mit Bildern berichtet wurde.» Tempi passati! Die hiesige Medienlandschaft wurde in den vergangenen fünfzig Jahren umgekrempelt, und schon längst ist unser Kunstpreis in Basel kein Medienthema mehr. Eigentlich sehr schade. Denn das Renommée eines Awards hängt nicht bloss von der Reputation einer Jury und von der Höhe der finanziellen Ausstattung ab. Ebenso wichtig ist eine gewisse Bekanntheit. «Erst durch die Kommunikation gewinnt der Förderpreis den entsprechenden Mehrwert, der ihn von einfachen Stipendien und Projektbeiträgen abhebt», schreibt Prof. Georg von Schnurbein vom Center for Philanthropy Studies der Universität Basel. Um dann fortzufahren: «Auch für die potenziellen Preisträger steigt die Bedeutung des Preises, je mehr darüber berichtet wird.»
Die relative Unbekanntheit des Kunstpreises des Lions Clubs Basel habe vielleicht mit Baslerischer Bescheidenheit zu tun, sinniert der Schriftsteller Alain Claude Sulzer, Preisträger des Jahres 1990; um dann fortzufahren: «Aber da sich niemand für diesen Preis schämen muss und sich hoffentlich auch der Lions Club für niemanden schämt, dem er ihn verliehen hat, wünsche ich ihm gern etwas mehr Publicity, bitte!» Sulzers Wunsch und Bitte seien uns Befehl: Diese Website mit einem Almanach zu allen bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger bildet einen ersten Beitrag zu mehr Öffentlichkeit für unseren Kunstpreis.
L Benno Schubiger, Kunsthistoriker, Mitglied der Kunstkommission von 1998-2025
Über die Almanach Idee
Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Lions Club Basel wird ein Online-Almanach geschaffen, der den jährlich vergebenen Kunstpreis seit 1954 dokumentiert, kuratiert und gestaltet. Dieses Projekt erfordert umfangreiche Recherchearbeit und die Sichtung von Archiven. Mit der Konzeption und dem Design des Almanachs wurde die Design Agentur eyeloveyou betraut.
Der Online-Almanach dient als modernes Archivierungstool, bietet eine umfassende Übersicht und würdigt 75 Jahre Kunstförderung und gesellschaftliches Engagement.
Beiträge, Anregungen und Korrekturen zu den Einträgen der Preisträgerinnen und Preisträger sind jederzeit herzlich willkommen.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen und Entdecken!
Kunstanlass 2024: HANNAH WEINBERGER
«Bühne frei für eine Kunst, die alle Sinne anspricht, Impulse aufnimmt und durch Interaktionen ihren Ausdruck verleiht: an diesem Abend mit uns und unserer Begleitung… »
Mit diesen Worten wurde zum Kunstanlass 2024 eingeladen. Wie immer wurde der Name der Person, welche den Kunstpreis entgegen nehmen kann, erst am Anlass selber bekannt gegeben.
Die Bühne, die uns zur Verfügung stand, war die Bühne des Vorstadttheaters in der ehemaligen Kirche, die nach dem Reformator Johannes Oekolampad benannt ist. Heute gehört das kubische Backsteingebäude der klassischen Moderne der Wibrandis Stiftung und ist grossartig erneuert und zu einem Theater umgebaut worden.
www.vorstadttheaterbasel.ch
www.gemeindehaus-oekolampad.ch
Und dort durften wir Gäste sein für die Verleihung unseres Kunstpreises an die diesjährige Preisträgerin: Frau Hannah Weinberger!
Hannah Weinberger studierte an der Zürcher Hochschule der Künste bis zum Abschluss mit einem Master of Fine Arts. Sie präsentierte ihre Arbeit in Bild und Ton sehr lebhaft und zugänglich. Ihre Präsenz an Ausstellungen ist auf Einladungen der jeweiligen Institutionen zurück zu führen, wo sie sich zuerst mit dem kulturellen, historischen und gesellschaftlichen Umfeld auseinandersetzt, um oft erst dann zu entscheiden, in welcher Form sich ihre Kunst manifestiert. Meist sind es raumübergreifende audiovisuelle Installationen.
Beipielsweise entwickelt sie in Schwäbisch Gmünd ihre Arbeit «Rapid Manufacturing», zusammen mit dem Ingenieur der sog. Organola, eines Geräts, welches – aufgeladen mit Musikdateien – eine klassische Kirchenorgel künstlich spielen kann: Die Töne, die damit gespielt werden, sind das Produkt von durch Algorithmen generierten Mustern. Man kann sich gut vorstellen, dass die so entstandenen Klangskulpturen in einer neoromanischen Kirche, durch die klassische Orgel wiedergegeben, eine ganz eigentümliche Stimmung erzeugen.
Hannah Weinberger lässt eine Katze unter einem Dolendeckel miauen, bringt Steine mit Schallerzeuger zum Tönen und besingt die Räume einer leergeräumten Galerie im Kunstviertel in Paris. Hier begegnen sich Skulptur, Raum und Körper, mit Performance und konzeptioneller Kunst.
Die Künstlerin stellte uns einige dieser Projekte vor, die im Ausland aber auch an verschiedenen Orten in der Schweiz und natürlich auch in Basel zu sehen, zu hören und abzuschreiten waren. In Basel engagiert sie sich auch in der Kunstvermittlung an der Fachhochschule und setzt sich intensiv für die freie Kunst ein – während der Art Basel 2024 bereits mit der dritten Ausgabe des Basel Social Club, wo Kunstschaffende ihre Werke auf dem Bruderholz auf 50 Hektaren präsentieren konnten, unkommerziell und niederschwellig.
Es ist nur schön, einer so engagierten Frau den Kunstpreis zu geben, sie weiterhin mit unserem Interesse, unserer Anerkennung und unserer Offenheit zu begleiten, gespannt darauf, was wir als nächstes erleben dürfen.
Wir haben darauf angestossen und miteinander im Bistro Rosa gegessen, wo es Gelegenheit gab für Austausch und Anregungen.